Polly "A-gleh-Yü´s Pansy"

Das hier war mein erstes behaartes Baby.

Meine große Liebe Polly - A-gleh-Yü´s Pansy.

Unsere Geschichte wie wir zu unserem 1. Baby kamen.

Zum Jahreswechsel 2004/2005 war es soweit. Die Entscheidung für einen Hund war gefallen.

Es wurde viel gelesen, geguckt und überlegt welche Rasse es werden sollte. Ein Border Collie.....toll, aus den Urlauben im Norden, aber eine Schafherde hatte ich nicht im Angebot und 5 Tage auf den Hundeplatz wollte ich nicht. Ein Jack Russel erschien uns zu quierlig, ein Cairn Terrier war mir zu dunkel, ein Westhigland White Terrier, der Modehund damals, sollte nicht ins Haus. Die Qual der Wahl also.

Es sollte ein lustiger, anhänglicher, familientauglicher Hund mit eigenem Kopf werden. Dann traf ich in unserem kleinen Herten eines Tages einen Jungen ( ca. 10 Jahre alt ) mit einem schwarz-weißen lustig aussehenenden Hund an der Leine und fragte ihn, um was für eine Rasse es sich handeln würde. Fast fassungslos über die Frage erwiderte er: Ein Tibet Terrier. AHA - bislang nichts von der Rasse gehört, also ran an den PC und das www durchforstet. So einfach wie heute war das damals nicht.....

Also, haben wir uns auf die Suche gemacht - viel gelesen, viel geguckt, viel telefoniert und und und.

Ich wollte gerne eine Hündin ( da alle Menschen, die man fragte oder die einem auch ungefragt Ihre Meinung kundtaten meinten, dass, für den ersten Hund, eine Hündin besser wäre. Ok, eine Hündin und nach vielen Bildern im Internet sollte es eine helle sein - zobel also. AHA. Bis heute die Frage Nr. 1 - Hündin in zobel. Aus heutiger Sicht fürcherlich, aber wir waren blutige Anfänger.

Nach vielen Hin- und Her- Überlegungen, war mir das Geschlecht mittlerweile egal - ich hätte auch einen Rüden genommen - Hauptsache HELL:-)

Nach einigen Irrungen und Wirrungen mit einigen Züchtern und nachdem wir die Suche / Hoffnung schon fast aufgegeben hatten, hielt ich eines Sonntags die WAZ in den Händen und las dort die Anzeige: KTR/VDH Züchter Welpen abzugeben. Also habe ich Montags dort angerufen und es waren noch einige Welpen aus einem 9-er Wurf abzugeben. Sowohl Hündinnen in schwarz, schwarz-weiß, black & tan und Rüden in schwarz-weiß und ZOBEL - Jackpot.

Also Dienstags Nachmittags Richtung Paderborn gefahren (ohne irgenwelche großen Pläne oder Erwartungen und vor allen Dingen ohne Geld) - mitten auf dem Land. Wir wurden herzlich empfangen und Frau Jürgens meinte nur: setzen Sie sich einfach mitten rein und lassen alles auf sich wirken. Gesagt, getan. Mitten in die Hundeschar (bestehend aus mehreren Hündinnen und der kompletten Welpenschar) gesetzt und geguckt. Der Rüde in zobel, den ich für mich "auserkoren" hatte, fand mich so doof, dass er nur 1-2 mm von meiner ausgestreckten Hand vorbei lief - er fand mich eindeutig nicht für sich geeignet. Was soll man da machen? Eine kleine dunkle Hündin mit weiß und braunen:-) Abzeichen kam zu mir, spielte mit mir, kuschelte sich bei mir ein, schlief ein bischen in meinem Schoß, spielte wieder mit mir, mir ihren Geschwistern und kam dann wieder zum Kuscheln zu mir. Sie "plazierte" sich mehr oder weniger einfach in mein Herz. Es war keine Überlegung mehr notwendig für mich - die vorherigen Gedanken ob Hündin/Rüde sowie Farbe spielten keine Rolle mehr. Diese Gedanken kamen mir keine einzige Sekunde in den Sinn. Diese kleine Hündin in black & tan ( hätte ich vorher nie im Leben in Betracht gezogen ) hatte beschlossen uns zu adoptieren und nicht anders herum.

Gefühlte Stunden später fragte Frau Jürgens, ob wir sie denn mitnehmen wollen würden. Die Fragezeichen in unseren Gesichtern waren groß. Die Wurfabnahme war in der vorherigen Woche erfolgt, die Welpen auszugsbereit und es sprach von ihr nichts dagegen diese kleine Hündin sofort mitzunehmen. Aus heutiger Sicht ein Wahnsinn, aber so spielt das Leben. Ok, der nächste Geldautomat wurde erfolgreich geplündert, alles eingepackt und so fuhren wir an diesem Dienstag Abend im Dunklen nach Hause - im Gepäck unser neues kleines felliges Familienmitglied. Mit einem tollen Namen: A-gleh-Yü´s Pansy. Ok, P-Wurf, auf P...konnte ich mich einlassen, aber nicht auf Pansy...Pansen....neeee, also überlegt.....der erste Name der mir durch den Kopf schoß: Polly. Also, Polly. Wie in den Büchern gelesen, in der ersten Nacht neben meinem Bett in einem kleinen Pappkarton um zu reagieren wenn sie unruhig wird. Wir haben alle in der ersten Nacht erschossen geschlafen und Polly hat durchgeschlafen bis morgens um 6 Uhr. Ich hatte zum Glück zu diesem Zeitpunkt 3 Wochen Urlaub und konnte mich daher direkt um zu kümmern und die Zeit ab Sekunde 1 mit ihr genießen. Aus heutiger Sicht war sie eine wundervolle unkomplizierte kleine Dame - damals hat sie bestimmt allerlei Unsinn und Unfug gemacht, aber so etwas vergisst man wohl und nur die schönen Erinnerungen bleiben. Selbstverständlich haben wir auch die Anfängerfehler gemacht, die jeder macht und ich kann mich noch erinnern in den besten Tagen mit 8 verschiedenen Untertellern vor meiner Maus gesessen zu haben um zu erurieren welches Futter ihr denn am Besten mundet. Aus heutiger Sicht und in einem Mehr-Hunde-Haushalt undenkbar, aber wie gesagt Anfänger-Fehler:-)

3 Wochen nach Pollys Einzug bei uns, wussten wir, dass wir auch endlich menschlichen Nachwuchs erwarteten - und wieder hieß es, wie kann man nur ....Welpe und Baby. Ich fand das gar nicht schlimm und da ich sofort zuhause bleiben musste, konnten Polly und ich die Zeit zusammen genießen. Schlimm waren die Zeiten, als ich mit Vorwehen und ein paar kleinen Wehwehchen ein paar Tage ins Krankenhaus musste. Ich stand im Krankenhaus am Fenster und habe geheult ohne Ende. Die Krankenschwestern dachten ich hätte Schmerzen - nein, Heimweh nach Hause zu meinem Hund.

Somit haben wir im Jahr 2005 2-fachen Nachwuchs bekommen: Polly wurde am 13.01.2005 geboren, zog am 15.03.2005 bei uns ein und am 09.12.2005 wurde unsere Tochter Antonia-Evangeline geboren.

Die Gedanken und Probleme, die mir viele vorher prophezeiten, kamen nicht. Polly war das weltbeste Kindermädchen, die Hüterin der Kinder, die beste Spielgefährtin und die beste Entscheidung, die wir jemals getroffen haben.

Mir ihr oder vielleicht einfach, weil sie so ein tolles Wesen hatte, kam der Gedankte auf: Einmal Welpen haben und so begann 2009 mir ihr unsere Hobbyzucht von Tibet Terriern. Aber das ist eine andere Geschichte.

Am Donnerstag, den 10.09.2020 schloss Polly bei uns Zuhause durch die Trauer um ihre Tochter Lena - nur 4 Tage nach deren Tod - für immer die Augen. Für Polly war es eine Erlösung - für mich ein absolutes Desaster und schrecklicher Verlust.

Sie fehlt mir seither jeden Tag.