Jeder Züchter versucht und wiederholt dies wie ein Mantra und jeder Welpen-Interessent sagt dann: JAAAA; habe ich verstanden und mache ich, aber nach den ersten 6-9 Monaten ist das leider wieder in Vergessenheit geraten und ich habe schon so viele kurz geschnittene und teilweise geschorene TT gesehen, so dass ich es nicht oft genug wiederholen kann:
Die regelmäßige und kontinuierliche Pflege ist bei einem Tibet Terrier nicht zu unterschätzen und das A und O.
Damit das auch beim "Pubertier" noch funktioniert, sollte das ab dem Welpenalter - also ab dem Einzug im neuen Zuhause - direkt mit einer weichen Bürste geübt werden.
Nicht im Spiel oder wenn der Welpe gerade mit allerlei Unsinn beschäftigt ist, sondern wenn er zur Ruhe gekommen ist und dies als "Verwöhnprogramm" ansehen kann. Dazu gehört auch die tägliche Routine, wie dreckige Füße zu waschen und abzutrocknen, sowie die Augen/Ohren/Zähne zu kontrollieren.
Wenn man dies von Anfang an dem Welpen beibringt bzw. es für ihn "normal" ist, hat man im Verlauf der Pubertät keinerlei Ärger bzw. nicht mehr als ein normaler Teenager Hund sowie schon macht:-) Denn in dieser Zeit stehen die Ohren eh´auf Durchzug und alles bislang gelernt ist wieder vergessen.
Hierzu sollte man dies immer an einem dafür festgelegten Platz zu machen: Entweder ein etwas erhöhter Tisch, auf den man eine Untermatte legt oder ggfs ein Trimmtisch, so dass der Hund weiß, dass dies die Pflegestation ist:-) Hunde gewöhnen sich da sehr schnell dran und genießen es zuweilen.
Um diese Pflege-Routine auch entsprechend erfolgreich durchzuführen, empfiehlt es sich natürlich von Beginn an das richtige "Werkzeug" zu kaufen. Die entsprechenden Kämme, Bürsten, Shampoos und Conditioner gibt es natürlich in Hülle und Fülle zu kaufen und im www wird man von der Flut der Produkte überflutet, aber jeder Züchter kann hier seine Welpen-Eltern entsprechend beraten und steht gerne für Fragen und mit Ratschlägen zur Seite.
Hier eine super Anleitung von einer Kennerin und Besitzerin von TT, die dies wunderbar erklärt hat inkl. der Bedeutung des langen Haares.
Ich empfehle dies sorgfältig zu lesen und darüber nachzudenken.
(Texte Petra Maaz)
Immer häufiger begegnet man Tibet Terriern mit kurzem
Fell.
Sicher gibt es Gründe für das Abschneiden des Fells, doch ich
höre immer häufiger:
„der fühlt sich wohler so“, „dem ist sonst zu warm“ oder „der
filzt so, da kommt man nicht mehr durch“.
Leider verbreiten sich die Argumente immer mehr und der Tibet
Terrier wird viel zu oft kurz gehalten, schlimmstenfalls sogar
geschoren.
Da mir die Rasse und das Wohl des Hundes sehr am Herzen liegt
möchte ich zu diesem Thema ein wenig Aufklärungsarbeit leisten
und mit dem ein oder anderen Vorurteil aufräumen. Ich möchte
nicht verurteilen, ich kann vieles nachvollziehen.
Ich möchte aufklären und helfen.
Vieles wird durch Unwissenheit und auch durch unsachgemäße
Beratung in den falschen Hundesalons verursacht. Manch einer
ist aber auch einfach ein wenig bequem…
Ich spreche hier auch nicht von den Ausnahmen, bei denen ein
Kürzen sinnvoll ist. Ich gehe hier vom Normalfall aus:
Dem ganz normalen Durchschnitts-Tibeter.
Und der hat langes Fell !!!
Das Haarkleid
Der Tibet Terrier besitzt ein doppelschichtiges
Harrkleid.
Die Unterwolle umgibt den Ansatz des Deckhaares und dient der
Isolierung.
Sie schützt vor Kälte und auch vor Hitze. Sie ist wenig
pigmentiert und eher stumpf. Die Struktur ist fein und
wollig.
Das Deckhaar ist die oberste Schicht des Fells. Sie ist
pigmentiert und gibt dem Hund die Farbe und den Glanz.
Sie schützt den Hund vor Umwelteinflüssen wie Regen und Wind
und bildet so quasi das Dach für den Hund.
Sie ist etwas fester in der Struktur und länger als die
Unterwolle.
Beides ist wichtig und funktioniert nur im Zusammenspiel.
Pflege des Haarkleides
Damit die Funktion des Fells optimal funktioniert muss das Fell
regelmäßig gepflegt werden.
Das heißt die Unterwolle muss gelockert und abgestorbene Wolle
entfernt werden, damit die Haut wieder gut belüftet wird. Die
Unterwolle kann so auch nicht mehr filzen und neue Unterwolle
kann nachwachsen. Dieser Vorgang geschieht ganzjährig in
unterschiedlicher Intensität, daher ist die Pflege des TT nie
zu vernachlässigen und kann z.B. im Frühjahr auch intensiver
bis seeehr intensiv ausfallen.
Das Deckhaar sollte beim Auskämmen der Unterwolle weitestgehend
„verschont“ werden. Durch das Auskämmen wird das Fell
glänzender und auch die Farben kommen wieder intensiver zum
Vorschein.
Die Unterwolle sollte auch nie ganz ausgekämmt werden, ein
gewisses Maß sollte erhalten bleiben damit die Funktion des
doppelschichtigen Haarkleides erhalten bleibt.
Die Pflege will erlernt werden und auch das richtige Werkzeug
ist von großer Bedeutung und kann die Pflege erleichtern.
Auf keinen Fall sollten Schneide-Werkzeuge zum Einsatz kommen
oder das Fell (ohne Vorliegen von Ausnahmefällen) einfach
abgeschnitten werden.
Schneiden ? Scheren ? Bitte Nicht !!!
Ein Tibet Terrier muss nicht geschnitten werden! Er sollte
schon gar nicht geschoren werden ! Warum nicht?
Dazu sollte man wissen was beim Schneiden passiert: